LGBTIQ+ in Afrika

In den meisten afrikanischen Ländern werden queere Menschen ihrer Menschenrechte beraubt.
Neben der staatlichen Repression durch eine entsprechende Gesetzgebung werden queere Menschen meist auch sozial ausgegrenzt.

2012 erreichte uns via E-Mail ein Hilferuf aus Uganda. Wir lernten den Mut der Menschen kennen, die für ihre Rechte kämpfen, gleichzeitig mussten wir aber auch unsere eigene Hilflosigkeit erkennen. Mehr dazu unten unter der Überschrift Uganda.

In der 2021 als E-Book erschienenen englischsprachigen Anthologie

HOPES AND DREAMS THAT SOUND LIKE YOURS   (PDF)

kommen Menschen aus ganz Subsahara-Afrika zu Wort, die der Mut zum Kampf für ihre Menschenrechte dennoch nicht verlassen hat.
Stimmen, die unbedingt gehört werden müssen.
Stimmen, die insbesondere die Menschen hören sollten, die - auch in leitenden kirchlichen Positionen - queere Menschen immer noch nicht akzeptieren.
Die Anthologie wurde unter der Creative Commons Lizenz CC BY-NC-SA 4.0 2021 veröffentlicht.


Weitere Porträts von LGBTIQ*-Aktiven aus Afrika oder anderswo finden sich in der Publikation (Band 6)

      „Es ist ein täglicher Kampf!“
      15 Porträts von
      LSBTI-Menschenrechtsverteidiger*innen
      aus vier Kontinenten

der Hirschfeld-Eddy-Stiftung.


Uganda

Die Menschenrechtssituation für Lesben und Schwule in Uganda ist dramatisch. Bis zu 14 Jahren Haftstrafe drohen Homosexuellen. Die Todesstrafe wird für sie seit 2009 diskutiert. Per Gesetz sind gleichgeschlechtliche Ehen verboten. 2010 haben ugandische Medien öffentlich aufgerufen Hang them: They are after our kids und haben dabei Fotos, Namen und Adressen von tatsächlichen oder angeblichen Schwulen veröffentlicht. Kurze Zeit später, am 26. Januar 2011, wurde der Schwulen-Aktivist David Kato ermordet. Sein Foto war auf der Titelseite abgebildet.

Mitte März 2012 erreichte uns via E-Mail folgender Hilferuf aus Uganda:

B A H A T I   B I L L
The existing law in Uganda criminalizes homosexuality, and Ugandans can face up to life in prison for engaging in homosexual acts.
Lesbian, gay, bisexual, transgender, and intersex (LGBTI) Ugandans and their supporters face severe marginalization and continue to suffer from widespread discrimination, arbitrary arrests and detention, “correctional” rape, and hate crime violence, including murder.
Human Rights First understands that gay rights are human rights, and, in coalition with others, we have been making the case that the U.S. government should publicly denounce this “Kill the Gays” bill and support LGBTI rights.
... Please join us in fighting this deadly bill ...
Rejoicing in the love of the Lord!
Thanks ...

Absichtlich haben wir hier an dieser Stelle Angaben zu den Absendenden weggelassen, da wir es nicht einschätzen können, wie weit wir sie damit in Gefahr bringen.

Wie können wir helfen?
Wir wissen es nicht.
Vielleicht habt ihr eine Idee?

Vielleicht ist es hilfreich, wenn wir auf das Unrecht aufmerksam machen.
Hier finden sich weitere Informationen:
Homosexualität in Uganda   Englische Version
amnesty international zum Gesetzentwurf
"Bahati Bill"
Interview mit David Kato
Video von der Beerdigung von David Kato, bei der es zu Tumulten kam
Ugandische Tageszeitung Daily Monitor
Tamale: A passionate human rights activist
Kasha Nabagesera: "Ich weiss nicht, ob ich morgen noch am Leben bin". (swissinfo.ch, 17. Oktober 2011)
SMUG: Sexual Minorities UGanda
Yahoo Group "sappho_mambo": Group for lesbians in East Africa
The Lesbian and Gay EQUALITY project (Johannesburg, South Africa)
Uganda anti-gay bill 'not backed by government' (BBC News Africa, February 9, 2012)
Uganda: Draft Public Order Law Would Violate Rights. May 11, 2012
Uganda says gays now free to meet (Yahoo News, Fri, June 22, 2012)
Uganda weist britischen Theatermacher aus (Spiegel online, September 14, 2012)
Uganda charges British producer David Cecil over gay play (BBC News Africa, September 13, 2012)
Call Me Kuchu. A video about the situation of LGBT in Uganda (USA, 2011, 90')
Ugandas Schwule besiegen ihre Angst (Spiegel online, 2012-10-26)
Hinweise der „Civil Society Coalition on Human Rights & Constitutional Law“ für solidarische Unterstützung (LSVD, 14 Nov 2012)
Online-Petition bei avaaz.org: "Todesstrafe für Homosexualität in Uganda stoppen"
"Kadaga wants anti-gay Bill tabled" (Daily Monitor, November 16, 2012)
"Why Germany will not cut aid over gay Bill" (Daily Monitor, December 2, 2012)
"Pope gives blessing to Ugandan ‘kill the gays’ lawmaker" (examiner.com, December 14, 2012)
"Gay rights defenders get Shs5b donation" (Daily Monitor, February 7, 2013)
"Urgent Action: Uganda: LGBTI-feindliches Gesetz passiert Parlament" (Amnesty International, 24. Dezember 2013)


Schließlich haben wir an den Vorsitzenden der Bischofkonferenz von Uganda den folgenden Brief geschrieben:
His Grace John Baptist Odama ...
Vielen Dank an Karin, die die Übersetzung ins Englische besorgt hat.
Hier ist der deutsche Originaltext
Unser Brief vom 12. November 2012 blieb unbeantwortet (Stand Februar 2017).

Am 20. Dezember 2013 hat das Parlament von Uganda den Gesetz-Entwurf verabschiedet, den David Bahati im Februar 2012 in das Parlament eingebracht hat.


Museveni signs Anti homosexuality Law Feb 2014 (NTV Uganda, 25. Februar 2014)
Zeitung stellt Schwule an den Pranger (tagesschau, 25. Februar 2014)
Joy, anger as Museveni signs law against gays (Daily Monitor, February 25, 2014)
While you were busy frothing at the mouth over the anti-gays law… (Daily Monitor, February 27, 2014)
Commentary: Stop the name-calling, threats and let’s debate (Daily Monitor, March 1, 2014)
Commentary: Obama wants landslide win for Museveni in 2016 polls (Daily Monitor, March 2, 2014)
Church ready to split from England on homosexuals (Daily Monitor, March 3, 2014)
Hypocrisy in the homosexuality debate (Daily Monitor, March 3, 2014)
Vatikan kritisiert Uganda (queer.de, March 5, 2014)
Deutsche Bischofskonferenz hofiert Homo-Hasser (queer.de, March 10, 2014)








Zuletzt geändert am: 16.05.2022